Nach zehn Jahren im öffentlichen Dienst: Fit für eine Karriere in der freien Wirtschaft Referentin im öffentlichen Dienst – was für viele nach einem sicheren Job klingt, füllte Monika Zellner nach fast 10 Jahren nicht mehr aus. Sie wollte zurück in die Privatwirtschaft, am liebsten ins Personalwesen. Was zunächst schwierig erschien, ist ihr mit der passenden Weiterbildung schließlich erfolgreich gelungen…
Ich war schon immer international interessiert. Das sagt Monika Zellner. Als Schülerin absolvierte sie ein High-School-Jahr in den USA, nach dem Abitur entschied sie sich für ein Sprach-, Kultur- und Wirtschaftsstudium, absolvierte unter anderem ein Praktikum in New York. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss als Diplom-Kulturwirtin und einigen ersten Stationen im Vertrieb sowie im Personalwesen und Projektmanagement, landete die gebürtige Bayerin relativ schnell im Studierendenaustausch:
„Schon während meines Studiums hatte ich entsprechende Praktika gemacht und auf diesem Gebiet auch immer wieder freiwillig gearbeitet“, erklärt die ehemalige Referentin im internationalen Studierendenaustausch, wie es dazu kam, dass sie fast zehn Jahre im öffentlichen Dienst an der Hochschule Esslingen beschäftigt war.
Eine Anstellung im öffentlichen Dienst klingt für viele nach einem sicheren Job: Wie eine von der Beratungsgesellschaft EY veröffentlichten Studie zeigt, strebt mehr als ein Viertel der um die Jahrtausendwende geborenen diesen Berufsweg an, 67 Prozent davon geben als Grund „Jobsicherheit“ an. Monika Zellner dagegen wollte nach einige Berufsjahren den sicheren Hafen wieder verlassen.
„Mein Wunsch war es, in der freien Wirtschaft wieder im Personalwesen zu arbeiten, dort vielleicht sogar Karriere zu machen. Doch mit meinen Bewerbungen hatte ich erstmal keinen Erfolg, oft kam die Rückmeldung, ich würde nach den Jahren im öffentlichen Dienst zu wenig Erfahrung für eine Stelle als Personalerin mitbringen.“
Schneller schlau dank komprimierter Weiterbildung
Monika Zellner denkt über eine Weiterbildung nach, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Doch dafür möchte sie weder ihren aktuellen Job aufgeben, noch jahrelang nebenberuflich die Schulbank drücken. Auf einer Weiterbildungsmesse lernt die diplomierte Kulturwirtin schließlich Simone Stargardt kennen, Inhaberin der privaten Weiterbildungsakademie carriere & more, mit Standorten in der Region Stuttgart, Mannheim und Würzburg.
Die Trainerin empfiehlt ihr eine Weiterbildung zur IHK geprüften Personalfachkauffrau: Der Vorbereitungskurs umfasst lediglich 15 Kurstage, die auf gut sechs Monate verteilt samstags oder sonntags stattfinden. Basis der Akademie ist das sogenannte eva-Lernsystem, bei dem der Lernstoff erfasst, verarbeitet und dann aktiviert wird. Neben vorstrukturierten Skripten steht Kursteilnehmern eine Online-Lernplattform sowie eine App zur Verfügung. MP3-Audiodateien, Videos oder digitale Karteikarten helfen, den Lernstoff zu vertiefen.
„Diese nebenberufliche Weiterbildung am Wochenende war letztendlich wie für mich geschaffen. Mir war vor allem das IHK-Zertifikat wichtig, mit dem ich mir bessere Chancen bei zukünftigen Bewerbungen ausrechnete“, so Monika Zellner, die mit damals 36 Jahren die Älteste unter den Kursteilnehmern ist – was sie jedoch nicht als Nachteil empfindet. Den Kurs finanziert sie selbst, ihr damaliger Arbeitgeber erfährt erst einmal nichts von ihren Ambitionen, dem öffentlichen Dienst den Rücken zu kehren.
Die kompakte Form der Weiterbildung kommt der ehemaligen Studentin sehr gelegen: „Vom Studium war ich es gewohnt, mich selbst zu organisieren. Meine intrinsische Motivation und das besondere Lernkonzept von carriere & more haben mir geholfen, die Weiterbildung nebenberuflich durchzuziehen und die Prüfungen zu bestehen.“
Mit IHK-Abschluss die Karriereleiter nach oben
Noch bevor sie die Ergebnisse der IHK-Prüfungen in den Händen hält, bewirbt sich Monika Zellner auf Stellen in Personalabteilungen privatwirtschaftlicher Unternehmen. Bei der telent GmbH, einer Firma nordöstlich von Stuttgart, die seit Jahrzehnten erfolgreich in der Nachrichtentechnik tätig ist und bundesweit 550 Mitarbeiter beschäftigt, hat sie schließlich Erfolg. Als Personalreferentin ist sie zunächst für einen definierten Mitarbeiterkreis zuständig. Diese „sehr generalistische“ Stelle beschreibt die Personalfachkauffrau heute als „perfekt für den Einstieg.“„perfekt für den Einstieg.“
„Perfekt für den Einstieg“
Nach und nach erhält sie mehr Verantwortung. Als Anfang 2020 der Vorgesetzte wechselt, strukturiert ihr neuer Chef den HR-Bereich des Unternehmens um. Das Referentenmodel wird abgelöst vom sogenannten Businesspartner-Model: Während Personalreferenten eher administrativ und operativ arbeiteten, widmen sich HR Business Partner Aufgaben, die für das Unternehmen mehr von strategischer Bedeutung sind, zum Beispiel der Personalplanung und Personalentwicklung. Aufgaben wie Verträge aufsetzen und versenden oder die Stammdatenpflege erledigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der angeschlossenen Servicebereiche.
Monika Zellner ist heute fachlich verantwortlich für den gesamten HR Service, Recruiting und Payroll Bereich des Unternehmens. Als Teamleiterin trägt sie die fachliche und disziplinarische Verantwortung für vier Mitarbeiter. Zu ihren Aufgaben gehören die ständige Weiterentwicklung von HR-Prozessen, wie etwa der Arbeitnehmerüberlassung, Eintritt und Austritt von Mitarbeitenden oder Entgelterhöhungen. Daneben leitet sie verschiedene Projekte, zum Beispiel zu Dienstwagenregelungen oder der Digitalisierung von Personalakten. „Die Weiterbildung bei carriere & more war in jeder Hinsicht hilfreich“, resümiert Monika Zellner.
Besonders das Fach Arbeitsrecht sei für ihre jetzige Position sehr relevant gewesen: „Beruflich habe ich viel mit Verträgen zu tun, dank meiner Weiterbildung weiß ich nun, worauf ich achten muss, wie lange ich zum Beispiel einen Vertrag befristen kann oder bei welchen Formulierungen Warnlampen angehen müssen. Das Eintauchen in die Gesetzestexte damals im Unterricht hat mir nicht nur Spaß gemacht, davon profitiere ich heute noch massiv.“
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