Nachhaltigkeit boomt und hat sich zu einem Lifestyle entwickelt. Der Focus liegt dabei meist auf dem Schutz der Umwelt. Doch auch sein Wissen über Klimaschutz und Ressourcenschonung zu erweitern, kann nachhaltig sein – und zwar im doppelten Sinn….
Mit Nachhaltigkeit verbinden die meisten von uns Umweltschutz und Ressourcenschonung. Der Duden beschreibt das Wort als ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann”. Allgemein betrachtet steht „nachhaltig“ auch für eine langfristige Wirkung einer bestimmten Handlung. Übersetzt auf das Thema bedeutet Nachhaltigkeit dann: Neu erworbenes Wissen so im Langzeitgedächtnis zu verankern, dass es im Alltag verlässlich verfügbar ist, etwa bei der Bewältigung komplexer beruflicher Aufgaben.
Ein Beispiel: „Climate Training“ bei Schaeffler
Die Schaeffler Gruppe, ein weltweit führender Automobil- und Industriezulieferer, will ab dem Jahr 2040 komplett klimaneutral wirtschaften, bezogen auf die gesamte Lieferkette; die eigene Produktion soll bereits ab 2030 klimaneutral sein. Im vergangenen Jahr fand dazu weltweit für alle rund 84.000 Beschäftigten ein „Climate Action Day“ statt. Ob in Deutschland, China, Südafrika oder den USA: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten sich eineinhalb Stunden ausschließlich mit dem Klima. In rund 4.000 Workshops entstanden gut 23.000 Ideen, wie sich CO2-Emissionen weiter verringern lassen könnten.
Mit zum Erfolg dieses Klimatages beigetragen hat ein vorbereitendes „Climate Training“, das alle Managerinnen und Manager des Konzerns vorab absolvierten. Drei E-Learning-Module, verfügbar in zwölf Sprachen, vermittelten den rund 8.000 internationalen Führungskräften die globalen Klimaziele von Schaeffler, Details zum CO2-Fußabdruck des Unternehmens und in einem dritten Modul, wie sie als Vorgesetzte ihre Mitarbeitenden aktiv in den Klimaschutz miteinbinden können. Zusätzlich konnten sich die Führungskräfte über das Training auf die Workshops vorbereiten, die sie am Klimaaktionstag mit ihren Teams durchführten.
Nachhaltig im doppelten Sinn
Das Beispiel zeigt: Digitale Trainings können im doppelten Sinn nachhaltig sein: Wenn Beschäftigte eines internationalen Unternehmens sich notwendiges Wissen via PC, Tablet oder Smartphone aneignen, spart die Firma nicht nur Reise- und Organisationskosten für ein Präsenzseminar, sondern reduziert auch ihren CO2-Austoß. Daneben verankert sich neues Wissen oft nachhaltiger, wenn Mitarbeitende in ihrem eigenen Tempo lernen können – was mit einem E-Learning viel einfacher möglich ist, als im Frontalunterricht.
„im doppelten Sinne, nachhaltig“
Schaeffler setzte zur nachhaltigen Wissensvermittlung auf Interaktion: Die E-Learning-Module waren ähnlich wie ein Videospiel aufgemacht. Technisch umgesetzt hat das Online-Training imc, ein Anbieter von E-Learning-Lösungen und Lernmanagementsystemen aus Saarbrücken. „Die digitale Lernkampagne sollte den Führungskräften den Weg zur Klimaneutralität greifbar machen und ihnen dabei helfen, gemeinsam mit ihren Teams praktikable Lösungen zu finden“ erläutert Vorstand Sven R. Becker.
Laut Becker hat digitales Lernen im Vergleich zu Präsenz-Trainings einige Vorteile, die sich sowohl auf den nachhaltigen Lernerfolg auswirken, als auch auf ein höheres Umweltbewusstsein im Unternehmen einzahlen können:
- Digitales Lernen schont das Budget: Für Präsenztermine fallen regelmäßig Reise- und Veranstaltungskosten an sowie Materialkosten, zum Beispiel für den Druck von Lernmaterialien. Im Verhältnis dazu ist ein digitales Training oft nicht nur günstiger, sondern auch effizienter.
- Im Frontalunterricht geben Lehrende das Tempo vor. E-Learning-Module können Mitarbeitende in ihrem eigenen Tempo absolvieren und jederzeit wiederholen.
- Interaktive Inhalte, wie sie auch in PC-Spielen vorkommen, fördern spielerisch das Lernen und sorgen für mehr Aufmerksamkeit und Engagement bei den Lernenden.
- Statt „auf Vorrat“ zu lernen, wie bei Präsenzschulungen üblich, kann beim E-Learning im Moment des tatsächlichen Bedarfs neues Wissen erworben werden – just in time und ohne Verlassen des Arbeitsplatzes
- Innerhalb eines Lernmanagementsystems kann künstliche Intelligenz sowie Augmented Reality dabei unterstützen, schneller neue Kompetenzen aufzubauen und diese langfristig zu festigen.
Artikelbild: Paula Prekopova/ Unsplash