Beruf: Ausbildung. Ein Beruf, der in unserer Gesellschaft unverzichtbar ist und doch scheint es fast so, als würde das Interesse daran stetig sinken. Jeder Vierte bricht seine Ausbildung ab. Doch woran liegt das?
Eine Ausbildung ist harte Arbeit und wird nicht immer so gut bezahlt, wie man es sich wünscht. Für Viele ein Grund, die Lehre hinzuschmeißen, doch bei weitem nicht der einzige. Ein Grund für Panik ist das jedoch nicht, denn de facto legt ein Großteil der Abbrecher nicht den kompletten Ausbildungsberuf ad acta, sondern entscheidet sich lediglich für einen Betriebswechsel.
„Betriebswechsel statt Rädchen im Getriebe“
Für viele Unternehmen ein Zustand, der nach Änderung verlangt. Eine Ursache für einen Wechsel ist die, dass Lehrlinge heutzutage nicht nur mehr Ansprüche haben, sondern vor allem andere. Die Auswahl auf dem Arbeitsmarkt ist so groß, wie seit Jahren nicht, weshalb viele Auszubildende einen Wechsel bevorzugen, anstatt die Zähne zusammenzubeißen. Und wer kann es ihnen verdenken?
Die Zeit der Ausbildung ist eine Zeit, in der man nicht nur viel über ein Unternehmen lernt, sondern auch viel über sich selbst und seine eigenen Ziele. Doch das Individuum Mensch wird in großen Betrieben leider oft übersehen. Man muss funktionieren. Über kurz oder lang führt dies zu Negativerfahrungen, die die Auszubildenden vom Unternehmen entfernen.
Schlechte Erfahrungen während der Ausbildungszeit haben auch Antonino Alfano (21), Sascha Burghaus (20) und Björn Müsse (25) gemacht, welche sie schließlich dazu gebracht haben, Anfang diesen Jahres das Start-Up HAMBL zu gründen. Kurze Zeit später stieß Visionär und Pädagoge Steffen Heimel (34) zu dem Erfolgs-Trio hinzu und machte das Team somit komplett.
Das gemeinsame Ziel der Jungunternehmer ist es, Auszubildende während ihrer Lehre zu begleiten und im Rahmen einer Persönlichkeitsausbildung zu fördern. Sie haben ein klares Ziel vor Augen: „Wir möchten anderen Auszubildenden helfen, Negativerfahrungen zu vermeiden und den Ausbildungsberuf als solchen wieder mehr Attraktivität verleihen.“
Mit ihrem markenrechtlich geschützten G.E.D.A.N.K.E – Konzept coachen sie nicht nur junge Auszubildende, sondern auch Unternehmer.
Für uns haben sie fünf wichtige Tipps zusammengefasst, die jedem Unternehmer dabei helfen, seine Azubis leistungsstärker und glücklicher zu machen. Denn: Nur ein zufriedener Auszubildender wird zum produktiven Mitunternehmer und entscheidet sich dauerhaft für ein Unternehmen.
1) Gehe in den Dialog und höre zu!
Als Chef ist es Ihre Aufgabe, zu erkennen, wann Ihre Azubis zufrieden sind und wann nicht. Es ist immer gut, seine Lehrlinge zu kennen und vor allem über ihre Leidenschaften und Stärken aufgeklärt zu sein. Niemand, der dauerhaft einem Aufgabenbereich zugeteilt wird, der ihm nicht liegt oder der sich im Team ausgeschlossen fühlt, bringt konstant gute Leistungen. Reden Sie mit Ihren Mitarbeitern, holen Sie sich Feedback ein. Nur so erkennen Sie frühzeitig Symptome der Unzufriedenheit und können dagegen vorgehen!
2) Gib Freiraum und Verantwortung.
Das A und O innerhalb eines Unternehmens ist Vertrauen. Gerade junge Auszubildende brauchen das Gefühl von Wertschätzung, also übergeben Sie Ihren Azubis nicht nur Aufgaben, sondern auch Verantwortung. Nur so können Sie beruflich und auch persönlich wachsen. Hier gibt es viele Möglichkeiten: Bieten Sie Projekte in aktuellen und spannenden Gebieten an, lassen Sie sie ein Unternehmen im Unternehmen gründen, kurzum: Zeigen Sie Vertrauen.
3) Lass Sie an dich heran, indem du nahbar bist.
Zeigen Sie Ihren Schützlingen, dass Persönlichkeit bei Ihnen nicht zu kurz kommt. Gehen Sie offen mit Ihren Azubis um und zeigen Sie, dass Sie nicht der Wahrheit letzter Schluss sind und deren Meinung wertschätzen. Teilen Sie auch ihr eigenes Wissen mit und lassen Sie ihre Mitarbeiter an Ihren Erfahrungen teilhaben. Somit werden unnötige Fehler vermieden und Sie zeigen, dass bei Ihnen nicht das Machtverhältnis im Vordergrund steht, sondern vielmehr eine gute Zusammenarbeit.
4) Achte auf die Persönlichkeit, nicht die Noten
Ein Großteil der Auszubildenden wird wegen der Fachlichkeit und guter Schulnoten eingestellt und wegen ihrer Persönlichkeit wieder entlassen. Denken Sie daran, dass Kommunikation, gegenseitige Wertschätzung und Fehlerkultur nicht zu den Dingen gehört, die man in der Schule lernt.
Jemand, der ein Ass in Mathematik und Informatik ist, glänzt nicht zwingend in Sachen zwischenmenschliche Beziehung. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Azubis auch in solchen Sachen Hilfestellung geben. Interessieren und setzen Sie sich für persönliche und private Erfolge ein, dann folgt auch der berufliche!
5) Schaffe eine gewinnbringende Arbeitsatmosphäre
Es ist wichtig, gemeinsame Ziele zu setzen und seinen Mitarbeitern das Gefühl zu geben, nicht nur ein Rädchen im Getriebe zu sein. Also visualisieren Sie eine gemeinsame Zukunftsvision am Arbeitsplatz und setzen Sie sich für einen offenen Umgang untereinander.
Darüber hinaus können Sie eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen, indem Sie die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens voll ausnutzen. Immerhin ist unsere Generation so aufgewachsen. Binden Sie Handys, Tablets o.Ä. in die Arbeit ein und realisieren Sie Arbeitsplätze außerhalb des Büros. Ihre Flexibilität wird sich bezahlt machen!
Weitere Infos finden Sie unter: https://www.hambl-group.com/
Artikelbild: NN