Felix Krakau’s “HAPPY END (keine Garantie)”, inszeniert in der Werkstatt des Theater Konstanz, ist eine unterhaltsame und zugleich nachdenkliche, hoffnungsstiftende Aufführung. Die Regisseurin Mia Constantine bringt ein Stück auf die Bühne, das die Frage aufwirft, wie wir in einer chaotischen Welt noch Hoffnung schöpfen können – und das Ganze inmitten von Seifenblasen und glitzernden Kostümen…
Die Bühne strahlt in bunten Farben, während die Figuren in schillernden Outfits agieren, die an Seifenblasen erinnern: flüchtig, bunt, und fragil. Dieser visuelle Überfluss lenkt jedoch nicht von der zentralen Frage ab: Was treibt uns an? Drei Geiselnehmer*innen, die sich für eine “gute Sache” einsetzen, kämpfen um mehr als nur ihre Forderungen. Sie haben einen Plan, auch wenn das Happy End nicht garantiert ist.
“Menschen haben zig verschiedene Versionen von ihrer Einbauküche, aber keinen Plan, um die Welt zu verbessern.”
Inmitten der Handlung blitzen humorvolle Momente auf, wie etwa die Sentenz: “Menschen haben zig verschiedene Versionen von ihrer Einbauküche, aber keinen einzigen Plan, um die Welt zu verbessern.” Dieser Satz bringt die Zuschauer*innen zum Schmunzeln – und lässt sie gleichzeitig nachdenklich werden. Der Alltag mit all seinen Oberflächlichkeiten steht im Kontrast zur Dringlichkeit, die die Figuren auf der Bühne verspüren: Sie wollen die Welt verändern.
Die Besetzung – Sylvana Schneider, Anne Rohde und Patrick O. Beck – glänzt in ihren Rollen. Mit viel Energie und emotionaler Tiefe machen sie den inneren Konflikt ihrer Figuren spürbar: Hoffnung auf der einen Seite, Angst vor dem Scheitern auf der anderen. Das Publikum wird Zeuge eines Spiels, das nicht nur über die Figuren, sondern auch über uns selbst nachdenken lässt. Haben wir einen Plan, wie wir die Welt verbessern können, oder verlieren wir uns im Detail der nächsten Küchenrenovierung?
Auch wenn das Stück nur etwa 65 Minuten dauert, hinterlässt es einen bleibenden Eindruck. Die Kombination aus schillernder Inszenierung, schnellen Dialogen und einem erfrischenden Wortwitz mit Lokalkolorit macht “HAPPY END (keine Garantie)” zu einem Erlebnis, das sowohl unterhält als auch tiefere Fragen aufwirft. Der Funke Hoffnung, den die Figuren hegen, springt auf das Publikum über – auch wenn das Happy End, wie der Titel schon sagt, eben keine Garantie ist.
Fotos: Philipp Uricher/ Theater Konstanz