Die Gaming Industrie ist jetzt größer als der Filmmarkt. Die Game Studios suchen immer mehr Spieleentwickler und andere IT Spezialisten…
War das letzte Jahrhundert der Film zusammen mit Fernsehen das Hauptunterhaltungsmedium, steht unser neues Jahrhundert ganz im Zeichen des Spiels und von Streaming Portalen als nicht lineares Angebot. Aktuell erzielt die Spielebranche schon höhere Umsätze als die Filmindustrie Hollywoods. Denn daddeln ist toll, egal ob es Smartphone Games, Browser-Spiele, Konsolen-, Video- oder Casino-Games sind. Für alle Altersklassen und Spielvorlieben werden jedes Jahr Tausende von Spielen entwickelt. Viele haben nur ein kurzes Leben, andere werden zu Blockbustern oder erfolgreichen Serien.
Studios für Games
Mittlerweile gibt es allein gut 37 Studios mit rund 56.000 Beschäftigten, die für Online Casinos weltweit neue Online Slots oder neue Generationen von Slot-Klassikern entwickeln. Ein gutes Beispiel ist der aktuell recht beliebte Online Slot Gorilla Kingdom von dem schwedischen Entwickler NetEnt.
Der Online Slot, der im üppigen Grün des Regenwaldes spielt, überzeugt im Design durch seine realistische Darstellung der Dschungeltierwelt mit Gorillas, Leoparden, Kakadus und Schuppentieren. Zum Hingucker wird Gorilla Kingdom mit Video-Elementen, sodass man sich beim online spielen u.a. aufgrund des realistischen Wasserfalls im Hintergrund wie mitten im Urwald fühlt.
Allerdings, so einfach wie der Wasserfall auch ausschaut. In der Praxis der Spielentwicklung hat er einen großen zeitlichen und personalen Aufwand erfordert. Das Spiel von Gorilla Kingdom spielt sich auf fünf Walzen ab. Den Spieler erwarten 1.024 Gewinnwege und der höchste Gewinn beträgt 4.096-fache des Einsatzes. Wer einen Euro riskiert kann also 4.096 Euro gewinnen. Das lohnt sich schon.
Der Jobmarkt für Game Developer
Mittlerweile hat sich internationaler und großer Arbeitsmarkt für Spieleentwickler herausgebildet. Die Gründungsphase mit ganz vielen Quereinsteigern ist schon lange vorbei. Heute bilden viele Hochschulen, Akademien und Schulen Game-Developer fundiert in Theorie und Praxis aus. Auch Informatiker und Mathematiker finden einen guten Stellenmarkt bei den Game Studios.
Natürlich gibt es immer wieder Quer- und Seiteneinsteiger, die in der Game-Entwicklung starten. Allerdings gerade die großen Game-Studios, die fast alle international aufgestellt sind, bevorzugen Developer und andere Spezialisten, die bereits eine Ausbildung und Fachkenntnisse haben. Der Aufwand neue Mitarbeiter selbst die Grundzüge und Programmiertools zu vermitteln ist ihnen aus nachvollziehbaren Gründen zu hoch.
Was definitiv für die Studios kaum als Qualifizierungskriterium gilt, ist dass man ein Gamer aus Leidenschaft ist. Kaum jemand arbeitet bei einem Game-Studio, wenn er keine Affinität zu Games hat. Es ist wie im Fußball, nur weil man ein Fan ist, ist man kein Trainer und schon gar nicht ein Spieler.
Das Thema Spezialisierung ergibt sich aus dem aus Schwerpunkt des Studios in welchem So gut wie alles Studios haben sich je nach Größe auf bestimmte Game-Typen spezialisiert.
Etabliertes Studio oder Start up?
Die große etablierten Studios zeichnen sich durch Strukturen aus. Sie sind organisiert, haben ein festes Vergütungssystem und ihre Gehälter sind realistisch an dem Arbeitsmarkt ausgerichtet.
Rookies und Einsteiger die hier starten, kommen in feste Teams und profitieren von der Erfahrungen von Kollegen und des Teams. Start ups sind durchaus auch attraktiv, denn sie bieten häufig mehr Freiheiten, sind offener für Ideen sowie weniger hierarchisch aufgestellt. Allerdings, die Gehälter sind oftmals deutlich niedriger. Das wird nicht selten durch schnelle Aufstiegsmöglichkeiten oder Chance verantwortliche Positionen zu übernehmen ausgeglichen. Die Abwägung zwischen etabliert und Start up kann nur ganz individuell getroffen werden.
Erfahrene Personaler raten Einsteigern und Rookies, wenn sie in die Arbeitswelt einsteigen wollen, immer zu einem skeptischen Realismus. In der Praxis heißt das, man sollte sich nicht durch Versprechungen des Arbeitgebers blenden lassen. Wenn ein Studio Sonderleistungen wie freies Obst, Müsli oder Kaffee/Tee bietet, dann ist das eine nette Geste. Aber real ein geldwerter Vorteil von meist nicht mehr als zwei Euro pro Tag. Interessanter ist es, wenn das Studio eine Netzkarte für den Verkehrsverbund bietet oder die Leasingrate für ein E-Bike übernimmt. Das kann sich finanziell lohnen.
Achtung: Die Angebote von Startup-Studios prüfen
Wer gerade nach der Ausbildung bei einem Start up Game-Studio starten möchte, der ist vielleicht bereit zu einem geringeren Gehalt zu arbeiten. Gehalt ist schließlich nicht alles. Der Job sollte immer Spaß machen und die Arbeit erfüllend sein.
Nur, man kann im Leben nur einmal seine Arbeitskraft verkaufen. Wichtig ist, was passiert, wenn das Start up Erfolg hat, stark wächst oder aufgekauft wird? Partizipiert man davon als Mitarbeiter? Oder machen nur die Founder Kasse? Vor allem, wie ist das vertraglich geregelt. Denn Vergütungen und Konditionen sollten immer schriftlich klar fixiert werden. Man sollte sich niemals auf vage Versprechungen verlassen.
Das können Spielerentwickler verdienen
Ein entscheidender Faktor für die Gehaltshöhe ist die generelle Typ des Studios ob es ein etabliertes Studio oder ein Start up ist.
- Das Jobportal Stepstone nennt für Game Developer ein Durchschnittsgehalt von 59.300 Euro im Jahr. Die Gehaltsspanne reicht von 50.600 – 69.890 Euro auf Basis von 108 ausgeschriebenen Positionen.
- Das Bewertungsportal kununu gibt für Game Designer (auch Games Developer, Level Designer, Spieleentwickler genannt) ein Durchschnittsgehalt von 39.800 Euro (Spanne von 25.900 – 62.700 Euro auf Basis von 81 Angaben) an.
- Gehälter unter 35.000 Euro/Jahr werden meistens von Start ups angeboten.
- Senior und Leitungspositionen werden deutlich besser vergütet.
Der Ausblick
Bekanntlich sind Prognosen, die die Zukunft betreffen, immer schwierig und unsicher. Allerdings der langfristige Trend spricht dafür, dass Game Developer von einem stabilen ausbaufähigen, attraktiven und zukunftssicheren Stellenmarktausgehen können.
In der Praxis heißt das, dass die Gehaltsentwicklung und Karriereaussichten mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv sein werden. Allerdings, der Stellenmarkt ist international und der Wettbewerb ist hoch. Studios suchen die besten Developer und gute Developer suchen gute Arbeitsbedingungen und Aufgaben. Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit, Teamorientierung, Begeisterungsfähigkeit, Leidenschaft und Einsatzfreunde sind für die Personaler der Game Studios wichtige Kriterien neben der Beherrschung von Programmiertools. Nur ein gutes Zeugnis hilft da nicht weiter.
Für die Internationalität ist das Game Studio NetEnt ein gutes Beispiel. Gegründet wurde das Unternehmen 1996 in Stockholm. Heute arbeiten rund 1.000 Entwickler, Designer, Programmierer, Marketing und IT-Spezialisten in Schweden, Polen, Malta, Ukraine, Gibraltar und den USA. Ein internationales vielfältiges vernetztes Team.
“Mitarbeiter sollen offen sein und lernen wollen”
Grundsätzlich gilt für Jobs in der Gaming-Industrie, der IT und dem erweiterten IT-Bereich: Mitarbeiter sollen offen sein und lernen wollen, denn Wandel ist eine Konstante in dieser Branche. Im Lauf des Berufslebens müssen immer wieder neue Tools, Techniken und Programme eingesetzt werden.
Was kaum gesucht wird, ist der geniale Einzelentwickler, der aber ansonsten teamunfähig ist. Die Studios haben sich darauf eingestellt. So sind Shared Offices, Work Spaces und flexible Arbeitszeitmodelle heute schon Standard. Viele Game Developer arbeiten bereits im Home oder Remote Office, das schon einmal im Süden in Strandnähe liegen kann. Alles was es dann braucht ist stabile und leistungsfähige Internetverbindung.
Artikelbild: Nubelson Fernandes/ Unsplash