Mal eben schnell essen! Von wegen. Die Deutschen sind gestresst. Doch woran liegt das? Und damit einhergehend diese Unart, ständig am Schreibtisch zu essen. Gerade im Home-Office, in Corona-Zeiten brauchen wir eine neue Esskultur, findet App-Entwickler Patrick Löffler…
Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup aus dem Jahr 2021 fühlen sich 38 Prozent der Befragten im Arbeitsalltag ausgebrannt. Ein wachsendes Problem, wie der Vergleichswert von 26 Prozent aus 2019 zeigt. Ob zu Hause im Homeoffice oder zurück im Büro: Vielen Erwerbstätigen fällt das innere Abschalten schwer, und sei es nur für eine 30-minütige Mittagspause.
Stattdessen sammeln sich die Schokoriegelverpackungen unterm Schreibtisch, während mit verklebten Fingern noch schnell drei weitere Mails beantwortet werden. Das sogenannte Desktop-Dining ist aktuell auf dem Vormarsch. Damit einher gehen nicht nur Krümel auf der Tastatur oder Fettfinger Abdrücke auf der Maus: der Stress am Arbeitsplatz nimmt weiter zu und die mentale Gesundheit wird gefährdet. Patrick Löffler, CEO und Co-Gründer von givve erklärt, was Arbeitgeber tun können.
Brain Food ist nicht nur ein Buzz Word
Seit die Coronapandemie Erwerbstätige ins Homeoffice geschickt hat, fehlt vielen die Motivation, in der Mittagspause auch wirklich eine Auszeit einzulegen. Keine Kollegen, mit denen man sich in der Kaffeeküche unterhalten kann, keine gemeinsamen Essen beim Imbiss gegenüber: Warum also überhaupt vom Bildschirm wegbewegen? Ein herausstechendes Argument vieler Angestellter ist die Verkürzung des Arbeitstags. “Wie oft ich höre: Dann kann ich am Ende des Tages früher Schluss machen. Das halte ich für gefährlich. Wir brauchen Pausen, um produktiv zu bleiben.“ so Patrick Löffler von givve.
Dabei darf man den Begriff Brain Food durchaus wörtlich verstehen: Wer regelmäßig, gesund und ausgewogen isst, profitiert von einer spürbar gesteigerten Produktivität und fühlt sich insgesamt ausgeglichener. Umgekehrt berichtet das Internationale Arbeitsamt, dass Menschen, die sich schlecht ernähren, um 20 % weniger produktiv sind. Warum also schnell zum Kiosk oder Snackautomaten flitzen, wenn gesundes Lunchen nicht nur dem Zeitproblem, sondern auch dem hohen Stresslevel entgegenwirkt? Kurzum: Es ist eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Beschäftigte.
Pausen erhöhen die Produktivität
“Mittagessen als Mehrwert”
Als Gründer und CEO sieht Löffler die Verantwortung für seine Mitarbeitenden bei sich: “Arbeitgeber:innen sind an dieser Stelle gefragt. Aufgrund des steigenden Stresslevels vieler Angestellter und den besonderen Arbeits- und Lebensbedingungen, die seit der Pandemie herrschen, sehe ich uns in der Pflicht, zu einem ausgewogenen Arbeitsalltag beizutragen.” so Löffler. Er hat mit seinem Unternehmen eine App entwickelt, die Angestellte motivieren soll, in der Mittagspause vor die Tür zu gehen. “Mit givve lunch scannt man ganz leicht Essensbelege ein. Arbeitgeber können dann vollautomatisiert über die Gehaltsauszahlung die Beträge an ihre Angestellten zurücküberweisen. Das motiviert viele, öfter zum Mittagessen vor die Tür zu gehen.” sagt Patrick Löffler.
Diese Win-Win-Situation haben viele Unternehmen schon erkannt, weshalb sie die gesunde Mittagspause ihrer Mitarbeitenden mit steuerfreien Benefits unterstützen. Ihr Mehrwert ergibt sich erstens direkt aus der gesteigerten Produktivität ihrer Arbeitnehmer:innen, zweitens durch weniger Fälle von Überbelastung und stressbedingten Krankheiten und drittens in Form einer verbesserten Bindung ans Unternehmen. Gerade weil die Wechselbereitschaft unter deutschen Angestellten nachweislich zunimmt, ist es für Arbeitgeber wichtiger denn je, das Wohlbefinden und die Unternehmensbindung ihrer Mitarbeiterschaft zu steigern. Und weil Liebe bekanntlich durch den Magen geht, tragen kulinarische Give-aways bestens dazu bei – dank givve sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Über Patrick Löffler: Löffler hat mit seinem Unternehmen die App givve lunch entwickelt, mit der man ganz einfach den Bewirtungsbeleg aus der Mittagspause einscannen kann. Der Arbeitgeber übernimmt die Kosten anschließend steuerfrei für die Angestellten. Mit dieser digitalen Lösung will Löffler zum Comeback der gesunden Mittagspause beitragen. Darüber hinaus findet er Ausgleich beim Surfen am Eisbach oder bei einer morgendlichen Meditation.
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