Die Frage nach dem eigenen Ich! Da hat die Psychologie mehr zu bieten als Freud, zum Beispiel Persönlichkeit und Diagnostik. Was steckt in dir drin, was kannst du? Teste dich! Fünf Extrempersönlichkeiten und deren Gegensätze wertet Niels Albrecht aus…
Heute nimmt die Persönlichkeitsdiagnostik oder differenzielle Psychologie einen großen Raum innerhalb dieser Disziplin ein. Die Wissenschaftler fragen sich nicht mehr nur, wie die Psyche eines Menschen aussieht, sondern wie sich Menschen im Hinblick auf ihre geistigen Fähigkeiten unterscheiden.
In der differenziellen Psychologie steht im Vordergrund, anhand welcher Merkmale sich Menschen unterscheiden. Der deutsch-britische Psychologe Hans Jürgen Eysenck vertrat nach dem Zweiten Weltkrieg die Auffassung, dass es zwei Grunddimensionen der Persönlichkeit gebe.
Eher extro- oder introvertiert?
Zum einen den Neurotizismus, welcher eine instabil-ängstlich-besorgte Persönlichkeit bezeichnet, zum anderen das Gegensatzpaar aus Extraversion – Introversion, welches die Spannbreite von einer stabilen bis zu einer instabilen Persönlichkeit charakterisiert. Später ergänzte Eysenck seine Erkenntnisse um das Merkmal des Psychotizismus, welches aggressive, gefühlskalte, aber auch impulsive und kreative Persönlichkeiten bezeichnet.
In der Weiterentwicklung dieses Forschungsansatzes führte der US-amerikanische Psychologe Lewis Goldberg 1981 den Begriff der Big Five (auch Fünf-Faktoren-Modell genannt) ein um zum Ausdruck zu bringen, dass es sich um allgemeingültige Dimensionen der Persönlichkeit handelt. Erst 1987 konnten die amerikanischen Forscher Paul Costa Jr. und Robert McCrae nachweisen, dass es unabhängig von den statistischen Methoden und Testverfahren fünf robuste Faktoren als Dimensionen der Persönlichkeit gibt, die durch bipolare Fragebögen anhand von Adjektivlisten identifiziert werden können.
“GIVE ME Five”
Heute gelten die Big Five als das internationale und universelle Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung. Doch nicht nur dort sind sie nützlich. Besonders für das Erkennen des eigenen Profils, der eigenen authentischen Persönlichkeit, ist dieses Modell sehr gut geeignet. Lassen Sie uns also einen Blick darauf werfen, wie Sie mit diesem wertvollen Instrument Ihre einzelnen Persönlichkeitsmerkmale in den fünf Dimensionen herausarbeiten können.
Die Big Five sind jeweils aus gegensätzlichen Einzelmerkmalen zusammengesetzt, welche die Persönlichkeiten eines Menschen am besten charakterisieren. Die gegensätzlichen Pole stellen die Extrempersönlichkeiten dar. Wie Schwarz und Weiß. Üblicherweise haben wir mehr oder weniger von allem etwas. Eine vielfältige Melange unterschiedlicher Stärken und Schwächen.
Big 5 – die Dimensionen unserer Persönlichkeit
Die ›Großen fünf Dimensionen der Persönlichkeit‹ setzen sich nach dem Begriff OCEAN zusammen:
- Openness to experience (Offenheit für Erfahrungen)
- Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
- Extraversion (Soziale Interaktivität)
- Agreeableness (Verträglichkeit)
- Neuroticism (Emotionale Labilität)
Die fünf Persönlichkeitsfaktoren sind je zur Hälfte der genetischen Anlage und den Umwelteinflüssen zuzuschreiben. Jedes Individuum hat die Möglichkeit, an seiner Persönlichkeit zu arbeiten und gewünschte Korrekturen vorzunehmen. Somit können Sie Ihre Schwächen durch bewusste Verhaltensänderungen reduzieren und die Ihnen wichtigen Stärken deutlicher herausarbeiten. Durch die Big-Five-Selbstanalyse können Sie Ihren Markenprozess positiv beeinflussen.
Am Anfang sollten Sie eine Selbsteinschätzung nach den fünf Persönlichkeitsmerkmalen durchführen. Zusätzlich empfehle ich Ihnen, eine Fremdeinschätzung durch Freunde, Bekannte oder Kollegen vornehmen zu lassen. Bevor Sie die Selbsteinschätzung beginnen, sollten Sie die Seiten der bipolaren Skalen kopieren oder sie von meiner Homepage herunterladen und ein oder zwei Personen geben, die Sie bewerten.
Wenn Sie die Ergebnisse übereinanderlegen, erhalten Sie eine Selbst- und Fremdeinschätzung zu den fünf Dimensionen Ihrer Persönlichkeit. Die Validität der Big Five wird so deutlich erhöht.
Aufgabe: Bitte machen Sie in den folgenden Tabellen jeweils an der Stelle ein Kreuz in der bipolaren Skala von 1 bis 7, welches die Verhaltensausprägungen Ihrer Persönlichkeit am besten wiedergibt. Seien Sie hierbei bitte möglichst aufrichtig und beschreiben Sie sich nicht so, wie Sie gerne wären, sondern wie sie sind. Machen Sie sich nicht größer als Sie sind, aber auch nicht kleiner. Versuchen Sie auch, Rückmeldungen von anderen Menschen über Sie einzubeziehen.
Die fünf Persönlichkeitsfaktoren | ||||||||
BIG FIVE | ||||||||
konservativ beharrlich unbeweglich traditionell |
Offenheit für Erfahrungen (Openness to experience) |
offen kreativ beweglich neugierig |
||||||
Fantasie | ||||||||
im Hier und Jetzt | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | visionär |
Ästhetik | ||||||||
wenig Interesse an Kunst, Musik oder Poesie | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | großes Interesse an Kunst, Musik oder Poesie |
Emotionalität | ||||||||
Gefühle werden ignoriert | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | Gefühle werden intensiv erlebt |
Veränderungsbereitschaft | ||||||||
am Vertrauten festhalten |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | Veränderungen angehen |
Intellektualität | ||||||||
eher pragmatisch | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | eher intellektuell |
Liberalismus | ||||||||
verteidigen von traditionellen Werten |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | offen für neue Werte |
BIG FIVE | ||||||||
nachlässiglocker
reizoffen |
Gewissenhaftigkeit(Conscientiousness) | sichereffektiv
fokussiert |
||||||
Kompetenz | ||||||||
irritierbar | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | selbstüberzeugt |
Ordnung | ||||||||
unorganisiert | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | organisiert |
Pflichtbewusstsein | ||||||||
flüchtig | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | gewissenhaft |
Leistungsstreben | ||||||||
gleichgültig | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | ehrgeizig |
Selbstdisziplin | ||||||||
zerstreut | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | konzentriert |
Sorgfalt | ||||||||
planlos | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | planvoll |
BIG FIVE | ||||||||
introvertiert | Soziale Interaktivität(Extraversion) | extravertiert | ||||||
Freundlichkeit | ||||||||
formell | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | herzlich |
Geselligkeit | ||||||||
zurückgezogen | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | gesellig |
Durchsetzungsfähigkeit | ||||||||
zurückhaltend | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | bestimmt |
Aktivität | ||||||||
wenig Aktivität | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | hohe Aktivität |
Abenteuerlust | ||||||||
geringer Bedarf an Aufregung | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | hoher Bedarf an Aufregung |
Heiterkeit | ||||||||
nüchtern | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | fröhlich |
BIG FIVE | ||||||||
kompetitiv | Verträglichkeit(Agreeableness) | kooperativ | ||||||
Vertrauen | ||||||||
vorsichtig gegenüber anderen | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | vertrauensvoll gegenüber anderen |
Moral | ||||||||
hält sich bedeckt | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | aufrichtig und geradeheraus |
Durchsetzungsfähigkeit | ||||||||
zurückhaltend | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | bestimmt |
Altruismus | ||||||||
egozentrisch auf die eigenen Ziele fokussiert | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | altruistisch um das Wohl anderer bemüht |
Bescheidenheit | ||||||||
anspruchsvoll | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | bescheiden |
Mitgefühl | ||||||||
zurückhaltend | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | teilnehmend |
BIG FIVE | ||||||||
sensibel | Emotionale Labilität(Neuroticism) | belastbar | ||||||
Besorgtheit | ||||||||
ängstlich | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | besorgt |
Erregbarkeit | ||||||||
reizbar | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | gelassen |
Pessimismus | ||||||||
pessimistisch | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | optimistisch |
Befangenheit | ||||||||
gehemmt | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | ungezwungen |
Impulsivität | ||||||||
ungezügelt | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | kontrolliert |
Vulnerabilität | ||||||||
verletzlich | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | stressresistent |
Auswertung der Fragebögen
Offenheit für Erfahrungen (Openness to experience)
Hoher Wert: Sie sind tolerant und neugierig, bereit, neue Dinge auszuprobieren und vielseitig interessiert. Ihre Vorliebe für Kultur aus Kunst, Musik, Theater und Literatur ist stärker ausgeprägt.
Niedriger Wert: Sie neigen eher zu einer konservativen Einstellung mit traditionellen Werten. Sie möchten Bekanntes und Vertrautes bewahren. Radikalen Veränderungen stehen Sie skeptisch gegenüber. Ihre emotionalen Reaktionen nehmen Sie eher als gedämpft wahr. Ihr Interesse an Kultur ist unterrepräsentiert.
Berufswelt: Personen mit hohen Offenheitswerten finden sich oftmals in künstlerischen und forschungsorientierten Berufen.
Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness)
- Hoher Wert: Sie zeichnen sich meist durch Pflichtbewusstsein und Ordnungsliebe aus und gehen systematisch an Aufgaben heran. Somit ist dieser Faktor ein wichtiger Indikator für die Vorhersage von beruflicher Leistung, Zielstrebigkeit und Selbstkontrolle.
- Niedriger Wert: Sie handeln oftmals spontan, ungenau und ohne einen Plan.
- Berufswelt: Personen mit hohen Gewissenhaftigkeitswerten finden sich meist in einem beruflichen Umfeld wieder, in dem planvolles und sehr genaues Arbeiten erwartet wird. Zum Beispiel in hoheitlichen Einrichtungen wie Gerichten, Botschaften oder Behörden.
Soziale Interaktivität (Extraversion)
- Hoher Wert: Sie sind allgemein nach außen orientiert. Das heißt, gesprächig, gesellig und personenorientiert. Ihre Aktivität im zwischenmenschlichen Verhalten ist sehr stark ausgeprägt.
- Niedriger Wert: Sie sind durch Nachdenklichkeit und eine in sich gekehrte Haltung gekennzeichnet. Sie sind gerne allein und unabhängig.
- Berufswelt: Personen mit hohen Extraversionswerten sind oftmals in sogenannten Kontaktberufen, wie zum Beispiel im Verkauf, in der Politik oder im Management, beschäftigt. Zahlreiche Untersuchungen haben belegt, dass erfolgreiche Führungskräfte, Manager oder Politiker häufig eher extravertierte Persönlichkeiten sind. Im Gegensatz dazu finden wir auch besonders erfolgreiche Unternehmensgründer, die starke introvertierte Merkmale aufzeigen, wie zum Beispiel Steven Spielberg oder Bill Gates.
Verträglichkeit (Agreeableness)
- Hoher Wert: Ihr zentrales Merkmal ist der Altruismus. Sie sind in Ihrem sozialen Umfeld meistens sehr beliebt, da Sie Verständnis und Mitgefühl einbringen und sich um andere Menschen bemühen. In Auswahlgesprächen oder bei Assessment-Center-Prozessen werden Kandidaten mit dieser Dimension häufig bevorzugt. Eine Person, die im Altruismus aufgeht, verliert langfristig die Fähigkeit, für eigene Belange zu kämpfen.
- Niedriger Wert: Bei Ihnen stehen egozentrische und misstrauische Werte im Vordergrund. Sie suchen öfter den Wettstreit als die Kooperation. Die jeweilige Ausprägung der Verträglichkeit ist somit entscheidend. Eine Person mit einer hohen Ausprägung zum Wettstreit könnte langfristig eine unsoziale Norm annehmen.
- Berufswelt: Personen mit hohen Verträglichkeitswerten sind häufig im Dienstleistungssektor, wie zum Beispiel im Hotel- und Gastronomiegewerbe oder in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, anzutreffen.
Emotionale Labilität (Neuroticism)
- Hoher Wert: Sie neigen zu Nervosität, Unsicherheit, Angst, Anspannung und Trauer. Sie grübeln viel, zweifeln an sich und können nur sehr schwer mit Stress-Situationen umgehen und angemessen auf solche reagieren. Burn-out-Syndrome oder sogar depressive Erkrankungen können die langfristigen Folgen aus einem hohen Neurotizismuswert (emotionale Labilität) sein.
- Niedriger Wert: Der niedrige Wert in diesem Bereich steht für emotionale Stabilität. Diese drückt sich durch Selbstsicherheit, Zufriedenheit und eine ausgeprägte Ich-Stärke aus. Sie erleben seltener negative Gefühle.
- Berufswelt: Personen mit einer hohen emotionalen Stabilität, dem Gegenpol zum Neurotizismus, finden sich zum Beispiel in Berufen wie Polizisten, Piloten oder Ärzten.
Big Five: “Geheimnis von Mr. and Mrs. Right”
Wenn Sie sich nun ein wenig zurücklehnen und über Ihr Ergebnis reflektieren, dann sollten Sie schon eine recht klare Vorstellung davon bekommen, was Sie als Menschen auszeichnet.
Im Berufs- wie im Privatleben wünschen wir uns Mitmenschen, Kollegen, Freunde oder den idealen Partner, welche besonders hohe Werte in den Big-Five-Dimensionen aufweisen. Der gefestigte, umgängliche, warmherzige, zuverlässige und offene Mensch ist gefragt und gesucht. So sieht der ideale Mensch für uns aus. Das Geheimnis von Mr. and Mrs. Right ist somit gelöst: Superstarke Big Five soll er oder sie mitbringen.
Doch so einfach ist die Welt nicht. Wir alle sind nicht perfekt. Wir haben unsere Stärken und unsere Schwächen. Kein Persönlichkeitsprofil ist von sich aus besser oder schlechter. Vielmehr hat jeder von uns seine ganz persönlichen Ausprägungen:
Wir sollten unsere eigene Big-Five-Skala kennen, annehmen und in unsere Stärken investieren. Wir müssen aufhören, uns ständig verändern zu wollen. Hören Sie auf, der Werbe- und Medienindustrie hinterherzulaufen. Wir sollen immer schöner, jünger, dynamischer und erfolgreicher werden, wenn wir die Massenprodukte kaufen. Uniformität schafft für Sie keinen Wert.
In jeder Veränderungsbotschaft aus der Werbe- und Medienwelt steckt auch immer der indirekte Vorwurf, dass man noch nicht perfekt ist und keine vollkommene Persönlichkeit. Folgen Sie nicht den falschen Botschaften.
Der wahre Nutzen der differenziellen Psychologie und damit auch der Big Five liegt nicht darin, Vorgaben für den perfekten Menschen zu schaffen, sondern uns ein genaueres Bild über uns selbst zu geben. Das ist der Inhalt der Dove-Werbung. Darum kann dieser Clip eine solche Tiefe bei uns entfalten. Denn nur wenn wir unsere Stärken und Schwächen anerkennen – nur wenn wir unsere Person annehmen können – erst dann können wir uns viel besser mit unserer ganzen Persönlichkeit für uns, unseren Partner und die Gesellschaft einbringen. Und zwar ohne uns gleich verändern zu müssen.
»Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben nur einen, allerdings entscheidenden Fehler: Sie sind uninteressant.«Zsa Zsa Gabor (*1917), US-Schauspielerin
Leugnen Sie nicht schwach ausgeprägte Persönlichkeitsmerkmale. Diese sind kein Makel im Sinne von gut oder schlecht. Wenn ein Merkmal bei Ihnen schwächer als bei anderen ausgeprägt ist, dann sind sie lediglich anders. Arbeiten Sie mit dieser Erkenntnis Ihr Profil stärker heraus. Werden Sie durch Ihre noch zu entwickelnde Marke zur unverwechselbaren Markenpersönlichkeit. Werden Sie für andere Menschen erlebbar!
Fazit
Mithilfe des Erkundens von Philosophie, Psychoanalyse und differenzieller Psychologie auf den vergangenen Seiten konnten Sie neue Zugänge und ein neues Verständnis zu den Fragen ›Wer bin ich eigentlich?‹ und ›Was zeichnet mich aus?‹ erschließen. Ich hoffe, dass mit den neuen Erkenntnissen ein Prozess des Denkens bei Ihnen eingesetzt hat und Sie ein besseres Bild Ihrer Person bekommen haben.
Es können sich bereits erste Konturen davon abzeichnen, wo Sie für sich Schwerpunkte setzen möchten. Wenn das so ist, dann beginnen Sie bereits innerlich erste Entscheidungen darüber zu treffen, wie und womit Sie eine größere Wirkung in der Zukunft erzielen möchten. Sie beginnen bereits Ihre Markenpersönlichkeit im Kopf zu formen. Dabei ist eine Sache wichtig:
Eine starke Persönlichkeitsmarke zu werden, bedeutet nicht, wie in der Werbung, dass Sie eine andere Person werden müssen. Zu jedem Zeitpunkt des Aufbaus Ihrer Marke haben Sie zwei grundsätzliche Optionen. Sie haben immer die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln – oder nicht. Ein bisschen Markenpersönlichkeit zu sein, ist ebenso unmöglich, wie ein bisschen schwanger zu sein. Beides geht nicht.
Linktipp
Immer mehr Frauen wehren sich gegen das Schönheitsdiktat der Werbe- und Modeindustrie. Die Marke Dove mit ihren Pflegeprodukten hat die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und von ihren Kundinnen gelernt. Die Dove-Werbung stellt die Schönheit der normalen Frau in den Mittelpunkt. Die Supermodels haben bei dieser Marke ausgedient. Und genau dieses Konzept kommt an.
Der Werbeclip ›Real Beauty Sketches‹ von Dove setzt sich genau mit diesem Spannungsfeld der modernen und emanzipierten Frau mit überliefertem Schönheitsdiktat auseinander. Mich ergreift dieser Film immer wieder. Aber, schauen Sie selbst auf YouTube.
Autor
Dr. Niels Albrecht ist Experte für PR- & Marketing-Management. Sein Schwerpunkt ist die Positionierung von Politikern, Managern und Personen des öffentlichen Lebens. Er beschreibt sich als “der EGO-Macher”.
Artikelbild: Tests: Maridav/ Shutterstock