Das Marktumfeld wird immer komplexer. Und Arbeitgeber müssen sich klar positionieren, wollen sie doch den eigenen Erfolg am Markt sichern, nachhaltig! Von der Markenbildung hin zu mehr Authentizität als Schlüssel zum Erfolg…
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt diesbezüglich die Bildung von Marken. Während sowohl das Corporate Branding als auch Product Brands bereits weitgehend etabliert sind, gilt dies nicht für das Employer Branding, dessen Potenzial im Kampf um die besten Mitarbeiter aber noch von viel zu wenigen Unternehmen genutzt wird.
Was ist Employer Branding?
Das Employer Branding dient in erster Linie dem Aufbau einer starken Unternehmensmarke, die in ihrer repräsentativen Wirkung ein in sich geschlossenes Bild des Unternehmens nach außen transportiert und darauf ausgerichtet ist, die Einzigartigkeiten herauszuarbeiten.
Im Gegensatz zu austauschbaren Imagekampagnen geht es beim Employer Branding um die Generierung einer Signalwirkung, die sich vorrangig auf den Bewerbermarkt auswirkt, in ihren Ausläufern jedoch auch den Endkundenmarkt erreicht. Das primäre Ziel dieser Arbeitgeber-Markenbildung ist damit die Verbesserung der Effizienz und Effektivität der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern, indem Unternehmen potenziellen Bewerbern Perspektiven eröffnen, die diese davon überzeugen langfristig als Fach- und Führungskraft im Unternehmen zu agieren.
Die Vorteile des Employer Brandings liegen für seine Befürworter auf der Hand, denn Mitarbeiter, die Perspektiven haben und sich mit ihrem Arbeitgeber ähnlich stark identifizieren wie mit ihrem favorisierten Sportverein, sind nicht nur zufriedener, sondern arbeiten auch deutlich produktiver. Aktuell ist der Großkonzern Audi stark mit einer Employer Branding Kampagne in diversen Medien zu sehen.
Wie kann das Employer Branding umgesetzt werden?
Bevor es an die konkrete Umsetzung des Employer Brandings gehen kann, ist es zwingend erforderlich, die grundlegenden Werte des Unternehmens in eine Form zu gießen, welche die Marke sowohl nach innen als auch nach außen hin authentisch repräsentiert. Steht einmal das grundlegende Konzept, verfügen Arbeitgeber über zahlreiche Maßnahmen, mit deren Hilfe sich das Employer Branding umsetzen lässt.
Im Rahmen des internen Employer Brandings geht es darum, bereits vorhandene Fach- und Führungskräfte an das Unternehmen zu binden, was vor allem durch eine Verbesserung der Unternehmenskultur erreicht werden kann. Kinderfreundliche Arbeitszeiten, Gleitzeit, Bonussysteme, Teambuilding-Maßnahmen und klar definierte Ziele sind diesbezüglich nur ein kleiner Auszug der möglichen Optionen.
Im Bereich des externen Employer Brandings spielen vor allem die Aktivitäten in sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Xing eine große Rolle, da insbesondere die Führungskräfte von morgen genau dort anzutreffen sind. Als besonders vielseitig gilt darüber hinaus der Einsatz von HR-Software, die das effiziente Ausschreiben und Besetzen von attraktiven Stellen papierlos und zeiteffizient gestaltet. Weitere Möglichkeiten für die Umsetzung betreffen unter anderem:
- Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen
- Teilnahme an Wettbewerben für Arbeitgeber
- Mitarbeiter als Markenbotschafter einsetzen
- Arbeitgeberbewertungsportale als Visitenkarte nutzen
Authentizität ist der Schlüssel zum Erfolg
Wie im Fall einer Produktmarke steht auch im Zentrum der Arbeitgebermarke ein Wertversprechen, das die Unternehmenskultur einfängt und es damit attraktiv erscheinen lässt. Wichtigste Voraussetzung ist dabei die absolute Authentizität der Marke, die sowohl die Werte als auch die einzigartigen Eigenschaften des Unternehmens ungeschönt widerspiegelt und Mitarbeitern ihre Chancen und Entwicklungsfähigkeiten vor Augen zu führen.
“Charisma, aber konstant”
Um sich von Wettbewerbern abzuheben und die talentiertesten Mitarbeiter rekrutieren zu können, muss die unternehmenseigene Employer Brand nicht nur einzigartig sein, sondern auch Flexibilität und Dynamik repräsentieren. Eine gute Arbeitgebermarke kennzeichnet sich trotz aller Variabilität durch eine konstante Philosophie, deren Charisma im Idealfall auch auf andere Sektoren wie die Absatzmärkte ausstrahlt, da sich beispielsweise auch Kunden durch ein dynamisches aber dennoch zielstrebiges Image angezogen fühlen.
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