Menschen lieben Bilder. Und ohne Bilder gleichen Texte einer Bleiwüste. Das gilt auch und vor allem für Bewerbungsfotos. Daran hat sich mit neuen Gesetzen auf dem Markt der Bewerbungen wenig geändert. Wann ein Foto passt und wann eher nicht, haben wir für euch mal zusammengefasst…
Mit dem Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im Jahr 2006 wurde eine zum Teil hitzig geführte Diskussion losgetreten, ob Bewerbungsunterlagen noch mit einem Foto versendet werden dürfen. Mittlerweile distanzieren sich viele Unternehmen in ihren Stellenausschreibungen davon, explizit ein Bewerbungsfoto zu verlangen.
Vielmehr ermutigen sie Bewerber auf die Stelle, vollständige oder aussagekräftige Bewerbungsunterlagen einzusenden, was einen gewissen Interpretationsspielraum lässt.
Bewerbungsfoto nach wie vor gerne gesehen
Zwar ist ein Bewerbungsfoto nicht mehr zwingend notwendig, viele Experten raten jedoch dringend dazu, einer aussagekräftigen Bewerbung ein Foto beizufügen. Denn ein Bewerbungsfoto, das im Lebenslauf platziert wird, vermittelt den Personalern einen ersten Eindruck über den Bewerber.
Viele Personaler gehen bei der Auswahl an Kandidaten für ein Vorstellungsgespräch sehr pragmatisch vor. Da sie häufig eine Vielzahl von Bewerbungen vor sich liegen haben, treffen sie ihre Entscheidungen nicht selten innerhalb weniger Sekunden bis Minuten. Ein schlüssiger Lebenslauf, dazu ein passendes Bild, wecken das Interesse des Personalers. Oftmals wird erst danach das Anschreiben gelesen.
Wichtige Informationen rund um das Bewerbungsfoto
Wer einen positiven Eindruck beim Personaler hinterlassen möchte, sollte sein Foto in einem professionellen Fotostudio machen lassen. Ein erfahrener Fotograf hat einen geschulten Blick und weiß, worauf es bei einem gelungenen Foto ankommt. Außerdem kennt er aktuelle Trends.
“Bahnhof oder Fotostudio?”
Nicht zuletzt hat er die Möglichkeit, das Bewerbungsfoto gezielt nachzubearbeiten, ohne dass Personaler dies erkennen können. Kleinere Fältchen oder Ringe an den Augen, eine allzu blasse Gesichtsfarbe oder ungewollte Knicks an der Kleidung können so spielerisch kaschiert werden.
Personaler sehen anhand des Bildes in deinem Lebenslauf sofort, ob Du dir bei der Erstellung deines Bildes Mühe gegeben hast oder dein Bild in einem Automaten am Bahnhof hast machen lassen. Negativ kann sich ein Bewerbungsbild auswirken, wenn ein unpassender Hintergrund gewählt wurde, das Bild unscharf ist, Du einen abwesenden Eindruck vermittelst oder die falsche Kleidung trägst.
Für jeden Beruf das passende Bild
Die Wahl des passenden Bildes ist abhängig von der Stelle, auf die Du dich bewirbst. Bewirbst Du dich auf eine Managementposition in der Industrie, bei einer Bank oder bei einer Versicherung, musst Du als Mann einen Anzug und eine Krawatte und als Frau ein Kostüm oder einen Hosenanzug mit einer weißen Bluse tragen. Bei kreativen Berufen sieht dies völlig anders aus.
Als Grafiker oder Bewerber in der Modebranche ist deine Kreativität gefragt, die deiner Bewerbungsmappe einen individuellen Touch geben sollte. In Absprache mit dem Fotograf kannst Du mit deinem Outfit spielen, das Format des Bewerbungsbildes ändern sowie andere Anpassungen vornehmen.
Wichtig bleibt jedoch, dass Du gepflegt aussiehst, um einen positiven ersten Eindruck beim Personaler zu hinterlassen. Bei Bewerbungen auf soziale Berufe solltest Du keinesfalls overdressed im Bewerbungsbild erscheinen, es sei denn, Du bewirbst dich auf eine Stelle mit Leitungsfunktion.
Vielmehr solltest Du einen kompetenten, vertrauenswürdigen, bodenständigen und freundlichen Eindruck hinterlassen. Handwerker sollten insbesondere Kompetenz und Verlässlichkeit ausstrahlen.
Wirst Du in der Stellenbeschreibung explizit darauf hingewiesen, kein Foto mitzuschicken, solltest Du dies auch unbedingt beachten. Ansonsten hast Du die freie Wahl, ob Du dich für ein Bewerbungsfoto entscheidest oder dagegen.
Der Trend geht jedoch dahin, dass meistens ein Foto mitgesendet wird, um den Lebenslauf abzurunden. Dieses Foto solltest Du auch auf anderen Karriereseiten wie XING oder LinkedIn verwenden, damit dich Personaler dort schnell finden können.
Du brauchst weitere Tipps rund um das Thema „Bewerbungen“? Im Ratgeber von bigkarriere werden dir außerdem Fragen rund um Themen wie der Umgang mit Lücken im Lebenslauf, welche häufigen Fragen man erwarten kann und Vieles mehr.
Artikelbild: Brian A Jackson/ Shutterstock
1 Kommentar
Gute Bewerbungsfotos – die auch noch authentisch wirken – brauchen einfach etwas mehr Zeit zum Eingewöhnen auf die ungewohnte Situation. Deshalb meine zusätzliche Empfehlung: nehme Sie sich Zeit für ein Bewerbungsfoto – mindestens 30 Minuten – besser sogar 60 Minuten.