Du willst dir die besten Chancen auf einen lukrativen Job sichern? Klar. Und Geld verdienen natürlich auch. Das klappt am besten in der Branche, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt, den Banken. Vor allem in den Bereichen Risikomanagement, Compliance und IT wird 2015 eingestellt…
Der Aufstieg sozialer Medien und die rasante Digitalisierung zahlreicher Wirtschaftsbereiche haben auch den Finanzsektor erfasst. Um der jüngeren Kundengeneration auf Augenhöhe zu begegnen, müssen Banken ihr Produktportfolio weiterentwickeln und smarte Lösungen anbieten. Zur Entwicklung dieser Dienstleistungen werden verstärkt Entwickler sowie Datenbank- und Sicherheitsexperten gesucht.
„Das Angebot an geeigneten IT-Experten ist sehr begrenzt, da neben umfangreichen Fachkenntnissen der IT auch ein fundiertes Verständnis für die Arbeitsweisen im Finanzsektor notwendig ist“, erklärt Tanja Apel-Mitchell, Director Continental Europe & Middle East bei eFinancialCareers.de. „IT-Experten sollten bestehende Systeme verstehen und neue Infrastrukturen implementieren können, gefragt ist eine Schnittstellenkompetenz“.
Big Data, Big Problems
Finanzdienstleister können dank digitaler und mobiler Dienstleistungen Informationen über Bedürfnisse und Verhaltensweisen ihrer Kunden sammeln und auswerten. Auf Basis der Analysen können Banken individuell zugeschnittene Angebote und Service-Leistungen entwickeln. Daraus resultiert der anhaltende Bedarf an sogenannten „Data Scientists“.
Aktuell kommen weltweit lediglich 6,2 Bewerber auf eine Stelle zum Thema „Big Data“ bei Banken. Der Einsatz digitaler Technologien im Tagesgeschäft und die Verwertung sensibler Kundendaten erfordert gleichzeitig, dass Banken auch datenschutzrechtliche Belange beachten.
“IT-Experten besonders gefragt”
Eine aktuelle Studie der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit (NIFIS) zeigt, dass knapp die Hälfte deutscher Unternehmen für 2015 plant, die Investitionssummen für IT-Sicherheit um 50% zu erhöhen. Weitere 45% glauben daran, dass sich die Investitionen bis 2020 sogar verdoppeln werden. Zusätzlichen Auftrieb dürfte das Thema durch das im vergangenen Dezember beschlossene IT-Sicherheitsgesetz erhalten.
Hierin hat die Bundesregierung festgelegt, das Betreiber Kritischer Infrastrukturen, dazu gehören auch Banken, einen Mindeststandard an IT-Sicherheit einhalten müssen. Hierfür werden bei Finanzinstituten zunehmend Stellen für IT-Sicherheitsbeauftragte geschaffen, die noch besetzt werden müssen.
Haftungs- und Regulierungsfragen
Die Nachwehen der Finanzkrise sind immer noch präsent und halten den Bedarf nach Mitarbeitern aus den Bereichen Risikomanagement und Compliance weiterhin hoch. Banken müssen sich ferner konsolidieren, um im neuen Umfeld samt strengerer Anforderungen und komplexer Rahmenbedingungen bestehen zu können.
Auf der Wunschliste der Personalverantwortlichen zahlreicher Finanzinstitute stehen für 2015 Kandidaten, die Kredit- und Marktrisiken einschätzen und managen können. Rosige Aussichten herrschen für Risikomanager und Compliance-Mitarbeiter. Allein die Citibank und die HSBC haben 10.000 beziehungsweise 7.000 Arbeitsplätze in diesen Bereichen weltweit geschaffen. Der Wettbewerb um die Top-Talente dürfte sich verschärfen.
Aufgrund anstehender Umstrukturierungen und Einsparungen sollte man in einigen Bereichen genauer hinschauen. So ist für Back Office-Positionen im Investment Banking in diesem Jahr mit weiteren Auslagerungen auf Drittunternehmen oder ins Ausland zu rechnen. Ebenfalls sinkt im Devisengeschäft die Nachfrage aufgrund der zunehmenden Automatisierung. Und auch viele kleine und mittlere Hedgefonds müssen sich mit dem Personalthema beschäftigen – allein in 2014 wurden weltweit 889 Hedgefonds geschlossen.
Arbeitnehmer haben (fast) freie Wahl
Arbeitgeber im Finanzsektor sehen sich einem verhärtenden Wettbewerb um geeignete Kandidaten gegenüber. Für Banken und weitere Finanzdienstleister ist es deshalb besonders wichtig, auf Wünsche heutiger Berufseinsteiger einzugehen. „Ein sicherer Arbeitsplatz, eine positive Unternehmenskultur und Flexibilität sind treibende Faktoren bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers“, rät Tanja Apel-Mitchell bei der aktiven Personalbeschaffung.
Und wenn das Angestelltensein nichts für Sie ist, bleibt immer noch die Selbstständigkeit! Ganz gleich, ob Sie Blumen verkaufen, IT-Services anbieten oder ein Lokal führen – als Selbständiger sind Sie rund um die Uhr für Ihr Business im Einsatz und stellen sich immer wieder neuen Herausforderungen.
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