Jede dritte offene Stelle wird laut einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung über persönliche Kontakte besetzt. Wer sich um eine hierarchisch höhere, gut bezahlte Stelle bewirbt, kann durch gutes Netzwerken womöglich erreichen, dass er bei der Auswahl bevorzugt wird…
Einige Dozenten, die für meine Weiterbildungs-Akademie arbeiten, wurden mir von Kollegen empfohlen. Wenn ich die Personal-Suche über mein berufliches Netzwerk abkürzen kann, finde ich das praktisch. Damit bin ich nicht die Einzige.
Fehlt der Karrierebeschleuniger Vitamin, ist das jedoch kein Grund, den Mut zu verlieren. Sich nach und nach Kontakte aufzubauen, die für die Karriere einmal von Nutzen sein können, erfordert etwas Einsatz, ist aber kein unerreichbares Ziel.
Gemeinsamkeiten verbinden
Wenn Sie zum Business-Frühstück oder zu einer externen Fortbildung gehen, versuchen Sie, gezielt mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die Ihnen spontan sympathisch sind. Finden Sie dann heraus, ob Sie etwas gemeinsam haben – das kann ein Hobby oder die Vorliebe für einen bestimmten Autor sein. So entwickelt sich vielleicht eine lose Bekanntschaft, die bei einer nächsten Bewerbung oder einem neuen Auftrag hilfreich sein kann.
“Teilnehmerliste vor-auswählen, dann vor Ort gezielt ansprechen”
Verwechseln Sie Business-Veranstaltungen aber nicht mit reinem Visitenkarten-Tauschen. Nach dem Motto: viel hilft viel. Denn genau das Gegenteil ist der Fall: Am Abend haben Sie zig Businesskärtchen in der Tasche, können sich aber nicht mehr an ein Gespräch oder gar an ein Gesicht erinnern. Deshalb: Weniger ist mehr, konzentrieren sich auf höchstens fünf Personen, die sie im besten Fall vorab schon aus der Teilnehmerliste auswählen und vor Ort dann ansprechen.
Erweitern Sie Ihren Horizont
Statt strikt in beruflich und privat zu denken, verbinden Sie lieber beides. Lernen Sie bei einem Feierabend-Drink die Clique Ihrer Kollegin kennen. Begleiten Sie den Partner zum Firmen-Skiausflug. So entstehen niederschwellig Kontakte, die Ihnen vielleicht irgendwann nutzen könnten. Das gilt auch für Urlaubs- oder Sportbekanntschaften: Der Tennispartner, der im täglichen Leben eine Personalberatung leitet, kann Ihnen vielleicht zu dem Job verhelfen, von dem Sie schon lange träumen.
Fragen kostet nichts
Da gibt es jemanden, den Sie insgeheim bewundern, der so erfolgreich ist, wie Sie es gerne wären? Wunderbar! Trauen Sie sich, die Person anzusprechen. In der Regel fühlt sich Ihr Gegenüber geschmeichelt, wenn Sie um Tipps für die eigene Karriere bitten und so zeigen, dass Sie die Erfolge des Anderen wertschätzen. Haben Sie erst einmal Kontakt geschlossen, fällt es Ihnen später leichter, Ihren Ratgeber um Hilfe bitten. Etwa bei einer Bewerbung oder wenn es darum geht, Sie für ein Projekt weiterzuempfehlen.
Mit Kompetenz punkten
Zwar nutzt Vitamin B auf der Karriereleiter grundsätzlich eher, als es schadet – doch auch das beste Netzwerk kann fehlende Qualifikation nicht ersetzen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Menschen, die sich innerhalb eines für Sie interessanten Umfelds bewegen, mitbekommen, was Sie können. Bleiben Sie dabei authentisch. Statt mit Ihren Leistungen anzugeben, halten Sie lieber Ausschau nach Gelegenheiten, in denen Sie zeigen können, was Sie draufhaben.
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