Künstliche Intelligenz (KI) reformiert unsere Arbeitswelt. Nicolas Schuck ist Innovation Manager für KI. Wie er zu seinem Job gekommen ist und was seine Aufgaben sind, erzählt er im Beitrag …
Seit Anfang des Jahres ist Nicolas Schuck Innovation Manager für Künstliche Intelligenz bei der imc AG. Ein Stellenprofil, das es bei dem Saarbrücker Anbieter für Lerntechnologien davor noch nicht gab. „Die Rolle wurde neu geschaffen, weil die rasante Entwicklung KI-basierter Anwendungen neue Kompetenzen verlangt“, erklärt Nicolas, der zunächst als „Head of Standard Software Development“ mitverantwortlich war für die Weiterentwicklung der imc-Lernplattform. Sein Interesse an KI weckte der Durchbruch von GPT-3 und später ChatGPT: „Diese Technologien öffneten mir die Augen für das immense Potenzial von KI.“
Nicolas sieht in Künstlicher Intelligenz eine transformative Kraft, die Geschäftsprozesse, Arbeitsabläufe und ganze Industrien revolutionieren kann. Das führte bei ihm zum Wunsch, die Implementierung und Integration von KI-Technologien bei seinem Arbeitgeber voranzutreiben. Sein heutiger Job hat sich jedoch nicht einfach so ergeben. Der diplomierte Informatiker suchte aktiv das Gespräch mit seinen Chefs. Die erkannten das Potenzial und die Notwendigkeit einer eigenen Rolle für KI-Innovationen und entschieden, eine neue Stelle dafür zu schaffen. „Meine neue Position erlaubt es mir nun abteilungsübergreifend tätig zu sein und die gesamte Organisation in Richtung einer KI-gestützten Zukunft zu lenken,“ freut sich Nicolas.
Kommunikationstalent, Lehrbeauftragter & Techprofi in einem
In einem globalen Unternehmen wie der imc ist es entscheidend, neue Informationen zügig und klar an alle zu vermitteln: „Zu meinen Aufgaben gehört es daher sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden rund um das Thema KI auf dem neuesten Stand sind.“ Mit einer Reihe von Initiativen sorgt der „Innovation Manager für KI“ dafür, dass alle im Unternehmen verstehen, wie neue Technologien ihre Arbeit und die Firma insgesamt beeinflussen können. Dazu gehören regelmäßige Workshops, Webinare oder spezielle Informationsveranstaltungen, die jedem die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen.
Seine Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, KI-Technologien anzuwenden, ist eine weitere zentrale Aufgabe von Nicolas. Um entsprechende Lernangebote zu entwickeln, arbeitet er eng mit anderen Abteilungen zusammen. Ein kommendes Highlight ist der „AI Focus Month“: Geplant ist ein ganzer Monat im Herbst, in dem verschiedene Veranstaltungen und Schulungen rund um das Thema KI stattfinden sollen. Ziel der Initiative ist es, Mitarbeitende zu motivieren, KI erfolgreich in ihrer täglichen Arbeit zu nutzen. „Es gibt viele Mythen und Missverständnisse rund um KI und es ist meine Aufgabe, diese zu klären, ein fundiertes Wissen zu vermitteln und gleichzeitig realistische Erwartungen zu setzen“, erläutert Nicolas.
Blick in die Zukunft
Auch auf der Implementierung von Automatisierungsprozessen im Backoffice liegt ein Schwerpunkt des neuen Stellenprofils: Dazu untersucht und bewertet Nicolas verschiedene Tools und Technologien, die dabei helfen sollen, sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren. „In der Automatisierung repetitiver Abläufe sehe ich großes Potenzial. Dadurch entsteht mehr Zeit für kreative und strategische Aufgaben, das führt in der Regel dazu, das Mitarbeitende zufriedener mit ihrer Arbeit sind.“ Nicolas ist außerdem fest davon überzeugt, dass sich die Interaktion von Menschen mit Maschinen und Software in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern wird: „In der nahen Zukunft werden sich Technologien wie Gestenerkennung und haptische Rückmeldungen weiter verbessern. Wir werden virtuelle Umgebungen auch fühlen können und es wird möglich sein, durch einfache Gesten mit Maschinen zu kommunizieren.“
Als besonders aufregend sieht der KI-Experte die Entwicklung interaktiver KI, die in der Lage sein wird, nuancierte und komplexe Gespräche zu führen und autonome Aufgaben zu übernehmen: „Ein solches fortschrittliches System ist dann in der Lage, menschliche Kommunikation auf eine Weise zu imitieren, die weit über die Fähigkeiten heutiger KI-Anwendungen hinausgeht.“ Künstliche Intelligenz könne somit die Art und Weise, wie wir mit Computern und Software interagieren, revolutionieren. „Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit KI-Technologie ist entscheidend, es gilt Vorteile voll auszuschöpfen, ohne dabei Risiken zu vernachlässigen“, resümiert Nicolas.