Immer mehr Prozesse in der Industrie werden automatisiert, das ist längst nichts Neues mehr. Mit dem Fortschritt der Künstlichen Intelligenz in der Forschung aber auch am Arbeitsplatz steigen die Sorgen, dass menschliche Mitarbeiter überflüssig werden und die Arbeitslosigkeit (wieder) steigen wird. Aber, Hand aufs Herz, ist der Fortschritt nur negativ für Jobs?
Es ist unbestreitbar das manche Art Job tatsächlich durch Automatisierung wegfällt, aber es ist wichtig zu bedenken, dass es dabei sich um bestimmte Art Arbeit handelt. Aufgaben, die ein großes Maß an Routine aufweisen, können einfach und schnell auch von Robotern oder Algorithmen getätigt werden.
Monoton eine Tätigkeit wiederholen ist einfach für Computer und führt zu Konzentrationsschwächen bei Menschen. So wird heutzutage an Fließbändern und in der Massenproduktherstellung Künstliche Intelligenz eingesetzt, genauso wie Amazon Roboter in Lagerhäusern einsetzt.
Dabei ersetzt Automatisierung aber nicht immer schon vorhandene Jobs, sondern führt auch zu vorher unmöglichen Fortschritten in der Sicherheit und Effizienz.
So kann Künstliche Intelligenz viel größere Datenmengen bearbeiten als Menschen, und in einem Bruchtal der Zeit. So setzen zum Beispiel die Deutsche Post und IBM neuerdings auf Künstliche Intelligenz in der Logistik und hoffen, dass Erkenntisse durch Auswertung von ‚Big Data‘ Prozesse modernisieren und effizienter machen werden.
Im Thema Sicherheit und Qualität in der Lebensmittelindustrie, können automatisierte Maschinenprozesse mehr bieten als Menschen. Zum Beispiel erkennen Maschinen mit induktiven Näherungsschaltern auch kleinste Mengen an metallischen Objekten in Nahrungsmitteln, die potentiell für den Verbraucher schädlich sein könnten. Auch in der Textilindustrie wird diese Technologie angewandt um automatisch zu prüfen, dass keine Nadelteile in Kleidungsstücken verfangen sind.
Was wird nicht automatisiert?
Experten sind aber trotzdem der Meinung, dass Automatisierung im Endeffekt mehr Arbeitsplätze schaffen als zerstören wird.
Projektiertes wirtschafliches Wachstum dank Künstlicher Intelligenz – eine globale PwC Studie erwartet bis zu 11,3% Wachstum beim deutschen BIP bis 2030 augrund KI-basierter Innovationen – würde zu einem Wachstum im Dienstleistungssektor beitragen, aufgrund dessen dort Arbeitsplätze enstehen werden. Laut Studie des amerikanischen Bureau of Labor Statistics werden zum Beispiel in den USA in 2026 81% aller Jobs im Dienstleistungssektor zu finden sein.
“Es entstehen (auch) neue Jobs”
Gleichzeitig werden Jobs entstehen, die auf dem Fortschritt der Automatisierung basieren: diejeniegen, die das Ganze steuern. Viele dieser Jobs werden neue Fähigkeiten und ein hohes Bildungsniveau benötigen. Für die jüngere Generation also ein Trost, aber wer jetzt gerade seinen Job durch Automatisierung verliert, hat wenig Chance den Sprung in diese Art Job zu schaffen.
Aber nicht alle Jobs, die keinen Universitätsabschluss fordern, sind zwangsläufig in Gefahr. Arbeiten, die nicht Routine sind sonder komplexe, immer individuelle Tätigkeiten fordern, sind auch nicht leicht automatisierbar. Elektriker, zum Beispiel, sind potentiell weit weniger von Automatisierung betroffen als Buchführer.
Eine andere Arbeitsgruppe, die erst mal nicht damit rechnen muss überflüssig zu werden, sind Künstler aller Art. Bis Künstliche Intelligenz die menschliche Kreativität erreicht, ist im Moment jedenfalls noch Zeit.
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