Soziale Netzwerke, vielfach geliebt, mancherorts gehasst aber auch unterschätzt. Wir stellen einige Portale vor, wie ihr sie beruflich nutzen könnt. In diesem Fall Google Plus, von Oliver Gassner…
Ich spreche im Folgenden über die geschäftliche Nutzung von Google+. Das heißt: Ich gehe davon aus, dass jemand, der bei und mit Google+ kommuniziert, Aufmerksamkeit von Kunden, Kooperationspartnern, zukünftigen oder ehemaligen Mitarbeitern oder Lieferanten erzeugen möchte, mit dem Ziel, seine geschäftliche Situation zu verbessern. Sei es durch tieferes und aktuelleres Wissen über ein Fachgebiet oder einen Markt, sei es durch Erzeugung von Empfehlungen, Kundenanfragen und Aufträgen oder auf andere Weise.
Ich werde darüber sprechen, was Google+ ist – und was nicht –, wie es aufgebaut ist, Nutzungstipps geben, Unterschiede und Schnittstellen zu anderen Netzwerken ansprechen und Tipps zu externen Werkzeugen geben.
Zur Vereinfachung werde ich bei Tipps oder Werkzeugen davon ausgehen, dass Sie den Google-Browser Chrome bzw. Chromium und ein mit dem Google-Betriebssystem Android versehenes Mobilgerät benutzen. In der Regel gibt es in anderen Browsern (Safari, Firefox) oder auf iOS-Geräten (iPhone) ähnliche Funktionen, Verfahrensweisen oder Werkzeuge. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass Sie bereits ein Google-Konto haben – sei es ein persönliches Konto oder ein Google-Apps-Konto für den Unternehmenseinsatz.
Hier auch ein großer Dank an die Mitglieder meines Kreises „g+buch“, sie waren so nett, mir die Genehmigung zu erteilen, ihre Profilfotos oder andere Inhalte auf Screenshots einzusetzen. Auf der Google+-Seite werde ich auch über relevante Neuerungen informieren, denn Google+ befindet sich noch massiv in der Entwicklung und es ist täglich mit Abweichungen von hier geschilderten Verfahrensweisen oder Darstellungen zu rechnen. Natürlich freue ich mich auch, wenn Sie meinem Personenprofil bei Google+ folgen.
Wenn Sie Fragen zu Inhalten haben oder Beratung benötigen: Sprechen Sie mich über meine Personen-ID bei Google+ an, indem Sie eine Nachricht mit „+oliver.gassner@gmail.com“ (ohne die Anführungszeichen) teilen, oder kontaktieren Sie mich unter og@ogok.de.
Was ist Google+?
Lassen Sie mich ein Vorurteil gleich beiseiteräumen, noch bevor es richtig zur Sache geht. Google+ (sprich: „Googl plus“, oder „Googl plass“) ist kein Facebook-Killer, kein Ersatz für Facebook, und hat eine vollkommen andere Ausrichtung als Facebook. Sicher, es hat einige ähnliche Funktionen und Elemente, wie das Teilen von Inhalten, das Kommunizieren, den Nachrichtenstrom, die Foto-Ordner. Dennoch handelt es sich um eine ganz andere Grundidee.
Auf detailliertere Unterschiede zwischen Google+ und anderen Kommunikationsplattformen gehe ich in einem eigenen Kapitel auch noch genauer ein. Was Google+ aber ist, wozu es konstruiert wurde und was Sie damit tun können, das erkläre ich Ihnen jetzt.
Was Google mit Google+ erreichen will
- Google plus social
Ja, „social“, nicht „sozial“, das englische Wort „social“ hat keinen Touch von Sozialarbeit oder Sozialhilfe, sondern bezeichnet die Tatsache, dass – in diesem Falle – ein Online- Angebot hauptsächlich dem Austausch zwischen Menschen dient. Google+ soll viele einzeln stehende Dienste unter dem Dach von Google so koppeln, dass sie nahtlos ineinandergreifen und dass Kontakte, die man beispielsweise bei Google Mail hat, auch in einem anderen Dienst, beispielsweise YouTube, zur Verfügung stehen. Einige Dienste, die bereits mit Google+ verknüpft sind, werden Sie im Verlauf dieses Buches sehen. Die Firma Google jedenfalls hat es sich zum Ziel gesetzt, alle ihre Angebote mit dem „Kleber“ Google+ zusammenzufügen.
- Google plus Suche
Sehr grob gesagt war die Hauptinnovation der Google-Suchmaschine, dass damit ein durchsuchbares Verzeichnis von Webseiten entstanden ist, bei dem die Ergebnisse auf eine ganz besondere Art sortiert sind. Und zwar so, dass Webseiten, auf die viele Links von vielen verschiedenen anderen Webseiten zeigen, als Antwort auf eine Suche in einer Ergebnisliste weiter oben angezeigt werden als die, auf die wenige oder keine Links zeigen. Trickreicherweise waren nun Links von häufiger verlinkten Seiten mehr wert als solche von weniger verlinkten Seiten. Auf diese Art wurden die Suchergebnisse von Google immer besser, da immer bessere, weil beliebtere Seiten oben bei den Ergebnissen angezeigt wurden.
“Auffallen, aber wie?”
Nun hat sich in den letzten Jahren einiges im Web gewandelt: Durch Plattformen wie Facebook und Twitter wurden sehr viele Links empfohlen und weitergereicht.
Weil man sich aber bei Facebook einloggen musste, um etwas zu sehen, und weil Twitter so viele einzelne Seitenelemente hatte, dass Google sie gar nicht erfassen konnte, blieben diese Teile des „Social Web“ für Google unsichtbar und konnten nicht zur Verbesserung der Suchergebnisse herangezogen werden. Was lag da näher als zu sagen:
„Dann bieten wir eben selbst eine Plattform an, auf der Leute Webseiten empfehlen und diskutieren können.“ Und genau diese Plattform ist Google+. Google nutzt also die in Google+ empfohlenen Seiten zur Verbesserung seiner Suchergebnisse.
Auf die Unterschiede von Google+ zu Weblogs, Twitter und Facebook, den drei großen Bausteinen des Social Web, gehe ich in einem gesonderten Kapitel ein. Was Google mit den neuen Ergebnissen für die Suche in den USA (und bis dieses Buch erscheint vielleicht auch in Deutschland) tut und warum Ihre Google+-Kontakte dabei eine zentrale Rolle spielen, erkläre ich ebenfalls genauer im weiteren Verlauf dieses Buches.
Zusammenfassend also: Google+ ist eine Plattform, die eine gemeinsame interaktive Schicht über alle Google-Angebote legen soll und aus der Google erfahren will, welche Inhalte im Web von wem geteilt werden, damit es uns bei einer Suche die Webseiten als Ergebnis anzeigen kann, die uns interessieren.
Für die, die im Web gefunden werden wollen, Firmen, Selbstständige, Freiberufler, wird ein Verständnis für die Mechanismen von Google+ wesentlich für ihren Erfolg im Web sein.
Das war jetzt sehr kompliziert erklärt, ich bringe es deshalb hier noch mal kurz auf den Punkt: Ich google „Stuttgart“ und sehe schon an zweiter Stelle ein Ergebnis, das mit einem meiner Kontakte in Verbindung steht.
„Ja“, werden Sie sagen, „das ist, was Google mit Google+ will. Aber was soll und kann ich damit tun?“
Artikelbild: turgaygundogdu/ Shutterstock
1 Kommentar
#danke ;) Zur Klärung: Das ist das erste Kapitel meines Buches “Google+ professionell nutzen” ;)